Markus Orths: Die Tarnkappe
Die Tarnkappe macht den Träger unsichtbar für andere. Die Tarnkappenerzählung reizt die Phantasie, gibt Motive für Spiele, was wäre wenn? Die Erklärungen können nicht aufgehen, der Körper muss ja Körper bleiben, Inkorporiertes darf unsichtbar sein – aber was ist mit Dingen, die man dem Körper von außen anhaftet?
Orths lässt sich in zwei Kapiteln auf das Spiel ein, erklärt natürlich auch nichts, aber das Motiv interessiert ihn nicht. Seine „Tarnkappe“ ist eine rätselhafte Gabe, ihre Haupteigenschaft: Sie saugt sich am Körper fest, sie saugt die Person aus, sie vernichtet Existenzen. Auch das könnte interessant sein. Aber Orths belädt seine Story mit zu viel existenziellem Klimbim. Es geht um nicht weniger als Tod und Leben, um jugendliche Exzesse, die ihre alttestamentarische Vergeltung finden, um ähnlich banale Grunge-Philosophie. Dazu dropt Orths Titel und Komponisten von Filmmusiken, Zusammenhänge ergeben sich allenfalls assoziativ. Ein schlechtes Buch, eines der unerfreulichsten, die ich seit langem gelesen habe. Unbeholfen komponiert, schwulstig geschrieben. 2011 220 Seiten
![]() 5- |
Kommentar verfassen so far
Hinterlasse einen Kommentar